Visionssuche auf der Alpe Lutt – 2023

Ende August 2023 war ich, Winfried, für zwei Wochen bei Eva Rapp-Teichert auf der Alpe Lutt, ausnahmsweise ohne Wolfgang, dafür mit anderen kompetenten Menschen als Prozessbegleitung und einer bunten Gruppe von Teilnehmer*innen und Tiefenökologischen Praktikant*innen.
Angemeldet hatte ich mich zum Naturseminar “Visionssuche”, im englischen auch Visionquest genannt.

Eh, Was ist das?

Visionssuche ist schwer zu beschreiben, wenn man noch nicht ähnliches erlebt hat.

Im Prinzip geht es darum 4 Tage und 4 Nächte fastend, allein, in der Wildnis zu verbringen. Sich mit sich selbst, der Natur und den Elementen auseinanderzusetzen, sich Herausforderungen zu stellen, die bewusst und unbewusst schon da sind. Daran zu wachsen, zu erwachsen.

Visionssuche klingt nach einem klarem Vorgehen mit einem Ergebnis, einer Vision für das eigene Leben, aber es begibt sich nicht unbedingt, was man sich wünscht, sondern das was im Moment richtig für die eigene Person ist, für jeden eine sehr individuelle Reise. Und die Erlebnisse wirken nach, sie sind nicht unbedingt offensichtlich und unmittelbar.

Visionssuche ist voller Geschichten: die vor Ort erlebten Geschichten jeder einzelnen, die mitgebrachten Lebensgeschichten, überlieferte Geschichten, lokale und von weit hergebracht. Aus diesen Geschichten webt sich dann in jedem von uns wieder etwas Neues aus all dem, was diese gesamten Geschichten in uns und für uns bedeuten, zu dem, was unsere weiteren Lebensgeschichten prägen werden.

Struktur & Rituale

Für mich war die Alpe Lutt ein ganz besonderer und schöner Ort. Eva und Wolfgang haben hier einen Platz beseelt mit einer ganz eigenen Kultur. Die Luft ist angefüllt von Gesang und Musik, der Raum wird von Liebe und Wärme umspannt, die Mägen mit reichlich feinem Essen gestreichelt. Und die Natur selbst ist dort einfach schön und wild.

Madeline erwähnte schon dem klaren Tagesablauf, in den ich mich getrost fallen lassen konnte, deutliche Zeitangaben und Vorgaben, aber immer mit einem gewissen Augenzwinkern und Witz dabei, vieles brauchte einfach seine Zeit und bekam sie auch.

Rituale begleiten fast alle Handlungen, fast alle Handlungen können mit Ritualen ergänzt und begleitet werden. Gerade wenn es darum geht, etwas loszulassen, sich zu Bedanken und sich der Handlungen, die getan werden wollen einfach richtig achtsam Bewusst zu werden.

Die Tage der Vor- und Nachbereitung wurden, neben den üblichen Alptätigkeiten, durch die auch schon von Madeline erwähnten Naturgänge, und die einstimmenden Geschichten und Fragestellungen bestimmt. Für mich persönlich sind die Natur-Schwellengänge etwas ziemlich Neues und etwas, was ich als sehr intensiv und Geschichtentragend erlebt habe; eine ganz eigene Art sich selbst zu sehen.

Ein Prozess, eine Reise & viel Dankbarkeit

Der ganze Prozess der Visionssuche, das davor und danach, das alles war in eine große Reise verwoben, in der alles wohl genau so kommen sollte, wie es gekommen ist. Es gab nicht die eine wirklich entscheidende Begegnung, sondern viele kleine Schritte, angefangen damit mich zu entscheiden diesen Weg zu gehen, meine Absichten schriftlich zu formulieren, der Aufstieg auf die Alpe, intensives Sehen und Gesehen werden von Herzen von anderen Wesen mit resonierenden Frequenzen, Zeit mit mir Allein und der Natur, Geschichten erzählen und reflektieren, Essen, Spülen, Lachen, Singen, und Abschiede feiern.

Es war eine sehr intensive Zeit. Ich hab vieles für mich und über mich gelernt. Neue Aspekte kennen gelernt und alte in neuem Licht gesehen.

Für all die Menschen und Wesen, die mich auf den Weg dahin gebracht und begleitet haben empfinde ich einfach nur eine sehr tiefe Dankbarkeit. Ich habe andere wilde Seiten an mir kennen lernen dürfen und eine tiefe Verbundenheit zur Liebe und zum Leben genossen.

Aho 🌻
Winfried


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